Projektunterricht auf der 3. Oberstufe 12/13


einen Tag lang im Kloster

In Erinnerung habe ich ...

Um halb neun Uhr morgens ging es los. Ich war ziemlich gespannt auf den Tag, denn ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, was mich erwarten wird bzw. wie das Kloster aussehen wird und was wir dort den ganzen Tag lang machen werden.
Nach einer 1 1/2 stündigen Autofahrt kamen wir schliesslich endlich im Kapuzinerinnen-Kloster in Stans an. Dort wurden wir auch schon ziemlich herzlich von den Nonnen begrüsst und nach gemeinsamen Tee & Café wurde uns einen kurzen Film über den Alltag im Kloster vorgeführt. Bei einer kleinen Führung über das gesamte Gelände erfuhren wir von Franz von Assisi, dem Gründer, sowie Klara von Assisi, die erste Frau, die sich vor hunderten von Jahren diesem Lebenstil gewidmet hatte: Sein Leben voll und ganz nach Gott ausrichten und für seine Mitmenschen da sein. Die Armen und Kranken pflegen. Schliesslich versammelten sich alle Nonnen des Klosters zu einem gemeinsamen Gottesdienst mit Gebeten & Lobgesängen. Dreimal täglich versammeln sie sich jeweils und nach der Mittagspause verbringen sie sogar 20 Minuten lang nur mit Schweigen. Ich persönlich finde das besonders schön. Sich 20 Minuten voll und ganz Gott hingeben und der Stille lauschen. In der heutigen Zeit ist das besonders schwierig. Nach einem kurzen Spaziergang, durch Stans gingen wir auf den Friedhof des Klosters und packten dort ein wenig bei der Gartenarbeit mit an: Osterglocken stutzen. Eine ziemlich mühselige Arbeit, aber nach kurzer Zeit war auch dies geschafft und wir gönnten uns einen kleinen Zvieri. Schliesslich fand unser Tag im Kloster auch schon ein Ende und es wurde Zeit für die Verabschiedung.

Beeindruckt hat mich ...

Ich bewunderte Nonnen schon immer und habe stets grossen Respekt vor ihnen. Auch wenn sie eigentlich auch nur Menschen wie wir sind. Einfach so das alte Leben hinter sich zu lassen und Nonne zu werden, das ist nicht jedem gegeben. Besonders beeindruckt hat mich Lea. Sie ist zwar noch keine Schwester, aber auf dem besten Weg, eine zu werden. Ihre aufgeschlossene und herzliche Art beeindruckte mich ab der ersten Sekunde. Sie erzählte mir, dass sie sich vor zwei Jahren für ein Leben als Nonne entschieden hat und sich in der Sache ziemlich sicher ist. Ihr gefällt es und sie könnte sich nichts anderes vorstellen. Ich finde es ziemlich schade, dass es immer weniger Nonnen gibt und deswegen stetig Klöster geschlossen werden.

Wir haben oft "komische" Vorstellungen ....

Mein ganzes Leben lang stellte ich mir das Kloster wie ein Gefängnis vor. Ich dachte, die Nonnen wären da den ganzen Tag lang nur am beten oder am arbeiten, vollkommen abgeschottet von der Welt. Freiheiten hätten sie überhaupt nicht. Doch nach diesem Tag weiss ich, dass das absolut nicht stimmt. Die Nonnen haben zwar doch auch einen strikten Tagesablauf, nach dem sie sich richten müssen, aber haben trotz allem auch ein wenig Zeit für sich. In dieser Zeit können sie machen was sie wollen. Ich stelle mir ein Leben im Kloster ziemlich friedlich vor, trotzdem könnte ich mir nie vorstellen, selbst einmal Nonne zu werden.

Ich fand es eine besonders schöne Erfahrung, einmal einen Blick hinter die Klostermauern werfen zu können und einen Einblick in den Alltag der Nonnen zu bekommen. An diesem Tag habe ich sowohl viel Neues kennengelernt als auch viele neue Bekanntschaften gemacht.